MS-Patienten sind in erster Linie junge Erwachsene – meist Frauen –, bei denen beispielsweise plötzlich Sehstörungen auftreten. Auch Gefühlsstörungen in den Beinen, Muskelsteifheit und Lähmungserscheinungen gehören zu den häufigen Symptomen im Anfangsstadium der Erkrankung.
Die Erkrankung verläuft oft in Schüben; meist führt sie erst nach Jahren zu zunehmenden Einschränkungen. Um eine eindeutige Diagnose erstellen zu können, werden Sie bei Verdacht auf Multiple Sklerose eingehend neurologisch und körperlich untersucht. Darüber hinaus werden Sie zu Ihrer individuellen Krankheitsgeschichte befragt. Im Anschluss werden über verschiedene Untersuchungsverfahren andere Ursachen für Ihre Symptome ausgeschlossen.
Untersuchung der Muskulatur
Bei der körperlich-neurologischen Untersuchung werden die wichtigsten Muskelgruppen auf Spastizität oder schlaffe Paresen (leichte Lähmungen) untersucht. Dabei werden die Muskelgruppen an Armen und Beinen gestreckt und gebeugt. Sofern eine Spastizität vorliegt, spürt der untersuchende Arzt einen Widerstand. Der Schweregrad der Spastizität steht in Abhängigkeit zur Schwere der Schädigung des Gehirns und des Rückenmarks.
Früherkennung durch MRT
Die MRT-Untersuchung (Magnetresonanztomografie) gehört zu den effektivsten Untersuchungsverfahren. Das schonende bildgebende Verfahren stellt bei etwa 85 % der MS-Patienten bereits im frühen Stadium Veränderungen im Hirn fest. Dabei werden Sie bei der MRT vollkommen strahlenfrei und schmerzfrei untersucht.
Untersuchung des Nervenwassers (Liquorpunktion)
Über eine dünne Hohlnadel wird im Bereich der Lendenwirbel etwas Nervenwasser aus dem Rückenmark entnommen, das im Labor eingehend auf Entzündungszellen untersucht wird.